Montag, 1. Februar 2010

Der Stern von Betlehem (5) Das Fazit.

Der Stern von Betlehem war eine astronomische Superkonstellation:
Die Planetenschweiftheorie - wie gut passt sie eigentlich zum Bibelcode ?

"1.Als aber Jesus zu Bethlehem in Judäa geboren war, in den Tagen Herodes, des Königs, siehe, da kamen Magier Morgenländische Priester und Sternkundige vom Morgenlande nach Jerusalem, welche sprachen:  2.Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande / im Osten; so auch (V. 9) gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.   3. Als aber der König Herodes es hörte, wurde er bestürzt, und ganz Jerusalem mit ihm;   . 4. und er versammelte alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle.   . 5.  Sie aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn also steht durch den Propheten geschrieben:   . 6. Und du, Bethlehem, Land Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird ein Führer hervorkommen, der mein Volk Israel weiden wird. (Micha 5,1) . 7.Dann berief Herodes die Magier heimlich und erforschte / erfuhr genau von ihnen die Zeit der Erscheinung des Sternes; / des Sternes, welcher erschien; W. des erscheinenden Sternes  . 8.und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein; wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige.  . 9. Sie aber, als sie den König gehört hatten, zogen hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er kam und oben über dem Orte stand, wo das Kindlein war.   . 10. Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich mit sehr grosser Freude.  . 11. Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.   . 12. Und als sie im Traum eine göttliche Weisung empfangen hatten, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Wege hin in ihr Land." (Matthäus-Evangelium)

Wer den „Stern“ des Matthäus wörtlich nimmt hat das Problem ausdrücklich nach einem Fixstern suchen zu müssen. Ausgesprochen unwahrscheinlich, dass „Magier“ (wie der Text sagt, Sternkundige!) nicht wissen wo der gesuchte Fixstern steht, da er ja je nach Jahreszeit täglich am Himmel erscheint. Selbst wenn eine Reise unternommen werden musste, konnten die Sterndeuter bestimmen an welchem Himmelspunkt zu welcher Zeit welcher Stern in etwa wo am Himmel steht.
Ob damit überhaupt noch eine Supernova in Frage kommt, hängt von den Entfernungen ab, die sie zurücklegen mussten: Damaskus ca. 300 km, Ägypten 400-500 km, Babylonien mehr als 800 km oder gar Persien. Die astrologisch geschulten Weisen hatten also, wenn sie wirklich aus dem Morgenland kamen mindestens eine Anreise von 4 Wochen hinter sich. Die Supernova hätte demnach der Klasse Ia angehören müssen. Diese strahlen bis zu mehreren Monaten auffällig.
Erst im Jahre 185 a.D. wird über eine Nova (RCW 86) dieser Größe im Sternbild Zentaur berichtet  

Die „Zeit der Erscheinung des Sternes“ deutet auf etwas ganz anderes hin. Nämlich darauf, dass zu einem bestimmten Datum etwas am Himmel erstmals zu sehen sei, das die Weisen aus dem Morgenland (in etwa) vorhergesagt hatten. Alles was sie wollten war, den Ort finden, wo das erwartete irdische Ereignis mit dem himmlischen Ereignis eintreten würde.

Wie bekannt wird der Dalai Lama des tibetischen Buddhismus durch eine Gelehrtenkommission anhand besonderer Zeichen gefunden, z.B. einem Regenbogen. Wieso sollte also eigentlich nicht auch ein Messias durch himmlische Zeichen gefunden werden ?
Wie gehen die Gelehrten bei solch einer Suche eigentlich vor ? Warten sie auf ein zufällig erscheinendes Himmelszeichen oder erwarten sie eher auf ein bereits vorher zu bestimmendes Zeichen. Womit Planetenkonjunktionen und -konstellationen genauso Konjunktur haben wie regelmäßig wiederkehrende Kometen.

Für die damalige Zeit sieht es aber schlecht mit Kometen aus. Der Halleysche Komet war bereits im Oktober 12 v. Chr. erschienen (und schon 164 v. Chr. erstmals von babylonischen Gelehrten beobachtet). Der benannte König Herodes wiederum dürfte bereits 4 v. Chr. gestorben sein, konnte also nicht mehr nach dem Jahre 0 irgendwelche Kindermorde anordnen. Konjunktionen der Planeten gab es im ersten Jahrzehnt vor AD zahlreich, damit hätte der König der Juden bzw. der erwartete Messias aber nur eine Geburt mit einem Zeichen zweiter Wahl erlebt.
Bleibt als einzige Konstellation für die erste Wahl der große Planetenschweif übrig, bei dem alle Planten incl. Mond und Sonne in einer Reihe stehen. Der Schweif, der über 250 Jahre zuvor zuletzt am Himmel erschienen war  - von den meisten Gelehrten der Antike eventuell schon vergessen - würde deshalb das größte Ereignis am Sternenzelt für unbestimmt lange Zeit bleiben.

Sollte das Matthäus Evangelium also schlicht und einfach nur eine Legende sein, so bleibt die Tatsache, dass es drei Jahre vor dem wahrscheinlichen Tod von König Herodes ein einmaliges Himmelsschauspiel gab, das nicht zufällig wie eine Supernova oder mysteriös wie ein plötzlich auftauchender Komet war. Es macht sogar Sinn die Prophezeiungen des alten Testaments mit der Superkonstellation von 283 v. Chr. und/oder mit der aus dem Jahre 7 vor Christus in Verbindung zu bringen, spektakulär genug ist der große Planetenschweif der Sonne hierfür allemal.




Ernesto O.

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