Freitag, 29. Oktober 2010

Reise zum Mittelpunkt des Universums ( Folge 1 )


Aufbruch


Nichts neues unter der Sonne,
ein Universum voller Wonne?
Ach was soll´s: Wir sind allein,
allein, allein.

Hallo und willkommen; rutschen sie eben mal rüber auf meinen Beifahrersitz und die Reise kann beginnen. Ich möchte ihnen allerdings nicht verheimlichen, dass ein kosmisches Unternehmen dieser Dimension a priori nicht nur das Problem der Wiederkehr beherbergt, sondern auch eine wahrlich gute Chance des Scheiterns in sich trägt. Eigentlich bin ich ja schon seit 1989 unterwegs mit einer kleinen Pause in 1997 und ein längeren Stop seit 2002. Weit hat mich das nicht gebracht und deshalb bin ich jetzt eben wieder hier.  Kommen sie einfach mit - der Motor brummt und so starten wir auch schon durch.

Doch wohin soll die Reise eigentlich genau gehen?  Mal eben zu den Plejaden, dem seit der Antike bekannten Siebengestirn, oder Kurs auf das Sternbild Schütze an den Rand der Zeit zum Schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße? Zum Andromedanebel oder zur Sloan Great Wall, der riesigen 1,4 Milliarden Lichtjahre große Galaxienwand, oder doch lieber in einer eleganten Parabelbahn in den Rücksturz zur Erde? Unter die Haut oder direkt in die Tiefen unseres menschlichen Gehirns? Natürlich, natürlich - warum nicht einen Direktflug zum Urknall, volle Kanne hinein in die kosmische Hintergrundstrahlung und ab in die Vorlichtzeit!
Früher war das alles ganz einfach: Die Erde war im Mittelpunkt der himmlischen Sphären und Gott blickte von aussen in unsere Herzen. Auch dass die Sonne unsere Mutter Erde aus der Mitte verdrängte und diese selbst dann an den Rand unserer großen Welteninsel - der Milchstraße - geschoben wurde, haben wir noch verkraftet, nur dass unser schönes Weltall überhaupt keinen Mittelpunkt haben soll, macht uns betroffen.... allein, allein?

Nun; machen wir es eben wie der Vogel Strauß, Kopf in den Sand oder vielleicht besser Augen zu und durch? Ja genau; schotten wir unseren Geist ab. Berauben wir uns aller Sinne, unserer Wahrnehmungen. Ein Gehirn das nichts zu tun hat wird schließlich schon Ruhe geben.
Was? - Etwa nicht???

Hat unser Gehirn nichts zu tun, dann stirbt es ab - Schrecklicher Gedanke! Viel wahrscheinlicher: Unser so völlig abgeschottetes Gehirn versinkt nicht im Vakuum der Gedankenlosigkeit, nein es baut sich eine neue Welt, einen Kosmos, ein komplettes neues Universum....
Ja doch, fangen wir noch einmal ganz von vorne an, hier ist der Mittelpunkt des Universums und unser erster Gedankenblitz hat es soeben neu erschaffen.    

                                                                                                             Ernesto O.

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